Bereits 2021 habe ich in Ingolstadt eine Bürger*inneninitiative gegründet, die die Stadt Ingolstadt zur Festlegung des Ziels der Klimaneutralität auf 2035 bewegen wollte und es auch geschafft hat. Anstatt jetzt Debatten über E-Fuels, das Verbrenner-Aus und die Reaktivierung von Atomkraftwerken zu führen, brauchen wir endlich eine konsequente Linie im Klimaschutz, die uns die Lebensgrundlage erhält und Gestaltungsspielräume gibt, weil wir rechtzeitig reagieren. Nur so nehmen wir die Menschen mit und können uns überhaupt noch um sozialen Ausgleich kümmern. Es heißt nicht: Klimaschutz ja, aber mit sozialer Abfederung, sondern Klimaschutz UND soziale Abfederung. Wer meint, mit dem Aufmachen ewiggestriger Diskussionen einen wichtigen Beitrag zur Debatte zu leisten, der verkennt die Ernsthaftigkeit des Problems und verschläft den Zeitpunkt des Handelns und verspielt somit langfristig Chancen für die Bürger*innen, aber auch für die Wirtschaft.
Gerade für unsere Region ist entscheidend, dass wir den Weg zur Klimaneutralität mitgestalten: Wir können es uns nicht leisten, im Gestern zu verharren, denn die Transformation hat durch unsere große Automobilindustrie eine immense Bedeutung für uns. Ich setze mich für die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts und den Erhalt der Arbeitsplätze vor Ort ein.
Klimaschutz ernst nehmen: Wir haben uns zum Pariser Klimaabkommen und zur Klimaneutralität 2045 bekannt. In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass es wohl nicht mehr gelingen wird, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, jetzt alles nötige zu tun, damit wir möglichst schnell klimaneutral werden. Wir benötigen einen verlässlichen und planbaren CO2-Preispfad. Der CO2-Preis muss auch mit einer sozialen Flankierung einhergehen. Teil davon muss ein Klimageld sein, das sozial gestaffelt ausgezahlt wird. Für den Umstieg auf erneuerbare Technologien im privaten Bereich benötigen wir Förderprogramme, die vor allem auch gezielt für Menschen mit kleinem Geldbeutel ausgelegt sind. Besonders mitdenken müssen wir dabei Menschen, die es schwieriger haben: Menschen, die auf dem Land leben und aufs Auto angewiesen sind, Mieter*innen ohne Einfluss auf die Art der Wärmeversorgung und Menschen mit wenig Geld.
In die Zukunft investieren: Wenn Deutschland ein starker Wirtschaftsstandort bleiben soll, müssen wir in unsere Infrastruktur investieren und diese zukunftsfähig machen. Unternehmen benötigen erneuerbare Energien, schnelles Internet, intakte Schienen und Straßen. Unsere künftigen Arbeitnehmer*innen müssen wir in guten und modernen Schulen und Hochschulen ausbilden. Dazu müssen wir einerseits die Schuldenbremse reformieren, andererseits aber auch bei uns vor Ort massiv ausbauen. Gerade in Bayern liegen wir im Bereich der erneuerbaren Energien zurück – Unternehmen werden sich aber dort ansiedeln, wo sie diese erhalten.
Bürokratie runter - Digitalisierung rauf: Das Leben der Menschen und die Arbeit in Unternehmen soll einfach seien – durch Bürokratie ist es das oft nicht. Daher setze ich mich für den Abbau von Bürokratie ein: Dieser darf jedoch nicht zulasten von Qualitätsstandards, Arbeitnehmerinnen und Menschenrechte gehen. Auch Mieterinnen müssen geschützt werden. Digitalisierung kann neben dem Abbau auch bei der Entlastung der Menschen helfen.