Aufgewachsen bin ich in einer großen, bunten Patchwork-Familie. Schon als Kind war mir Gerechtigkeit und Solidarität miteinander daher immer sehr wichtig. Meine Eltern als Handwerker haben sich in ihrem Leben durch harte Arbeit viel erarbeitet, zeitgleich habe ich auch die Auswirkungen sozialer Ungleichheit und die nicht immer leichten Zeiten als Kinder miterlebt. Daher habe ich mich stets gerne für andere eingesetzt und mich auch entschlossen, mit und für Menschen in meinem beruflichen Leben arbeiten zu wollen.
Während meines Studiums wurde mein Interesse am politischen und gesellschaftlichen Geschehen immer größer, dennoch habe ich anfangs nicht gewusst, wie ich mich abseits von Demonstrationen engagieren möchte. Ich hatte als junger Mensch lange das Gefühl, dass mich keine der Parteien wirklich anspricht. Die Sympathie zur Sozialdemokratie war aufgrund der Grundwerte der SPD bereits lange vorhanden. Wegen der rechtsextremistischen Anschläge, die in den Jahren 2019 und 2020 ihren Höhepunkt erreichten, trat ich der SPD bei, da ich überzeugt davon bin, dass man ein Zeichen gegen Rechts setzen muss, wofür schon immer die Sozialdemokratie stand.
Gleichzeitig habe ich mich stark von der Klimaschutzbewegung angesprochen gefühlt, da mir dieses Thema bereits seit meiner Schulzeit am Herzen lag. Daher begann mein erstes politisches Engagement dort – und es hat sich gelohnt: Gemeinsam mit der tollen Gruppe vom Klimaentscheid Ingolstadt gelang es uns den Ingolstädter Stadtrat zu einer Zielverschiebung der Klimaneutralität im Jahr 2035 statt 2050 zu beschließen. Auch wenn dies nur ein erster Schritt in die richtige Richtung war, hat mich diese Selbstwirksamkeitserfahrung dazu bewegt, mich auch aktiver in der Partei zu engagieren. Ich habe mich auf verschiedenen Ebenen in der SPD engagiert: Ich war Vorsitzende der Ingolstädter Jusos und auch als stellvertretende Vorsitzende im Bezirksvorstand der Jusos Oberbayern vertreten. Darüber hinaus bin ich seit 2023 stellvertretende Vorsitzende der SPD Ingolstadt. Im selben Jahr habe ich als Direktkandidatin für den Bezirkstag kandidiert und kandidiere nun für den Bundestag für den Bundeswahlkreis 215.
2024 war für mich ein ganz besonderes Jahr: Im Sommer ist meine erste Tochter zur Welt gekommen. Da mir gleichstellungspolitische Fragen seit jeher ein Anliegen sind, habe ich im Juli gemeinsam mit anderen engagierten Frauen die Bürgerinneninitiative Mamas* mischen gegründet. Wir sind zuvorderst ein Netzwerk für Mamas* und solche, die sich für Frauen- und Mütterinteressen einsetzen wollen. Wir arbeiten überparteilich zusammen und wollen vor Ort bei uns Verbesserungen herbeiführen, aber auch ein Platz sein, an dem es mal nicht um die Familie oder Kinder, sondern um uns geht.